Im Zuge der Ermittlungen, ob nun durch zum Unfall gerufene Polizei oder Versicherung, bietet es sich stets auch an, den Unfallhergang nicht nur wörtlich zu schildern. Eine Unfallskizze kann den gesamten Prozess noch einmal besser veranschaulichen. Allerdings handelt es sich bei selbst erstellten Unfallskizzen stets auch um eine Darstellung der subjektiv wahrgenommenen Geschehnisse. Was es bei einer Verkehrsunfallskizze zu beachten gilt, erfahren Sie im Folgenden.
Inhalt dieses Ratgebers
Bedeutung der Unfallskizze

Zwar schildern die Unfallfahrer auch schon schriftlich den Hergang des Verkehrsunfalls gegenüber Polizei oder Versicherern. Das Aufzeichnen des Vorgangs kann die Plausibilität des Schadensfalles jedoch zusätzlich stützen und auf den Prüfstand stellen.
Auch im Europäischen Unfallbericht, den die Versicherer auch für Wild-, Auffahrunfälle oder andere Schadensfälle im Inland nutzen, findet sich so etwa auch ein eigenes Feld, in das Sie die Unfallskizze zeichnen können. Für eine Unfallskizze ist eine Vorlage in der Regel nicht vonnöten. Es genügt zumeist ein Blatt kariertes Papier. Hierauf können die ungefähren Abstände und Größenverhältnisse leichter dargestellt werden, als auf einem unlinierten Zettel.
Entsprechend ist auch das Feld im Unfallbericht für die Skizze kariert hinterlegt.
Unfallskizze zeichnen – Was ist zu beachten?
Wünschen gegnerische oder eigene Versicherung, dass Sie eine Unfallskizze anfertigen, so gilt es einiges zu beachten. Grundsätzlich sollten Sie sich bei der Unfallzeichnung mit ausschmückenden Details zurückhalten. Sie müssen die beteiligten Autos oder Personen nicht bis ins kleinste Detail ausschmücken. Auch Unmengen an Pfeilen, die die Richtungen und Geschehnisse nachvollziehbarer machen sollen, sind eher unangebracht.
Wenn Sie eine Unfallskizze erstellen, müssen Sie Fahrzeuge, Straßenverläufe und Umgebungssituation nur andeuten – eine reduzierte Darstellung gewährleistet eine bessere Übersichtlichkeit. Dabei blicken Sie imaginär von oben auf die Unfallsituation herab. Dann:
- Zeichnen Sie den Straßenverlauf ein: Wichtiger Punkt der Skizze von einem Unfall ist die Darstellung der Unfallsituation selbst – geschah der Unfall auf bzw. an einer Kreuzung, einer Einmündung oder einer gerade verlaufenden Fahrbahn? Deuten Sie auch Spurenverläufe an, wenn diese für den Unfallhergang von Bedeutung sind – etwa bei Abbiegeunfällen oder Unfällen auf der Autobahn, die durch falsches Einscheren oder Überholen erfolgten. Handelte es sich um einen Parkunfall, können Sie in der Unfallskizze den Parkplatz selbst mit einem “P” kennzeichnen.
- Zeichnen Sie die Position Ihres eigenes Fahrzeugs und das des Unfallgegners ein. Nummerieren Sie die Fahrzeuge oder heben Sie sie farblich voneinander ab, damit eine eindeutige Zuweisung zu den Unfallfahrern möglich ist. Zeichnen Sie soweit nötig auch Richtungspfeile ein, um die Fahrtrichtung der Fahrzeuge anzudeuten.
- Zeichnen Sie in Unfallskizzen auch relevante Beschilderung und Ampelanlagen ein.
- Ggf. zeichnen Sie auch Standorte von Passanten, Unfallzeugen und Hindernissen (abgestellten Fahrzeugen, Bäumen, Büschen u. a.) ein, wenn Sie Unfallskizzen anfertigen.
- Sind durch Ihr Fahrzeug auch an anderen Gegenständen wie geparkten Fahrzeugen oder Bauwerken Schäden entstanden? Auch derlei Schadensfälle gehören in eine Unfallskizze. Für durch Ihr Fahrzeug verursachte Schäden muss Ihre Versicherung nämlich ggf. ebenfalls aufkommen.

Unfallskizze: Vordruck als Hilfestellung
In unserem Ratgeber-PDF finden Sie auch eine Vorlage, mit deren Hilfe Sie die Unfallskizze nach einem Autounfall leicht anfertigen können.
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