Ein Unfall auf der Autobahn stellt ein enormes Risiko für Leib und Leben dar. Die hohen Geschwindigkeiten des nachfolgenden Verkehrs führen bei einer solchen Art Unfall nicht selten zu Nachfolgeunfällen, welche oftmals schwerwiegender sind, als der eigentliche Zusammenstoß. Daher sollte nach einem Unfall ein besonderes Augenmerk auf die Absicherung der Unfallstelle gelegt werden.
Inhalt dieses Ratgebers
Statistik: Autobahn und Unfälle

Über ein Drittel der Fahrleistung mit einen Kraftfahrzeug wird in Deutschland auf den Autobahnen erbracht, dennoch beträgt der Anteil an der Gesamtzahl aller Autounfälle laut ADAC nur 6,3 %. Die Anzahl der Verunglückten ist mit 7,9 % auch nur wenig höher. Insgesamt sind bei einem Unfall auf der Autobahn im Jahr 2014 ca. 375 Menschen gestorben.
Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es noch doppelt so viel. Generell gilt die Zahl an Unfällen in Deutschland als rückläufig. Ursächlich dafür sind die verbesserte Sicherheitstechnik in den Fahrzeugen sowie die vermehrten Verkehrskontrollen.
Mit Speed auf der Autobahn: Ein Unfall ist sehr gefährlich
Obwohl Unfälle auf Autobahnen häufig sehr gefährlich sind, wird die Unfallstatistik von den Land- und Bundesstraßen angeführt. Dort sterben im Schnitt doppelt so viele Personen als innerhalb geschlossener Ortschaften und fünfmal mehr als auf der Autobahn. A4, A2 und Co. sind also vergleichsweise sicher, trotz der hohen Geschwindigkeiten und Verkehrsdichte, die dort teilweise herrschen.

Allerdings hat die Autobahn einige Vorteile, welche die Sicherheit gegenüber anderen Ortslagen erhöhen. Durch die strikte Trennung vom Gegenverkehr ist eine große Gefahrenquelle bei der Autobahn quasi nicht existent.
Außerdem sind die Spuren breit, die Strecken gut einsehbar und weitgehend ohne Kurven. Darüber hinaus ist der Verkehr viel homogener. Es gibt keine Fahrradfahrer, Traktoren oder Fußgänger. Die Gefahr für einen Autounfall auf der Autobahn liegt also eher im nachfolgenden Verkehr.
Drängler, Raser und riskante Fahrmanöver stellen ein hohes Risiko für die Verkehrssicherheit dar. Unfälle auf der Autobahn haben nicht selten ihre Ursache in einem zu geringem Sicherheitsabstand. Auffahrunfälle sind dann bei einer Änderung der Geschwindigkeit fast unvermeidlich.
Schwerer und tödlicher Unfall auf der Autobahn
Kommt es auf einer Autobahn zu einem Unfall, heißt die erste Devise: Ruhe bewahren! Wer hektisch agiert macht Fehler. Auf der Autobahn können solche Fehler allerdings tödlich sein. Bevor Sie das Auto verlassen, sollten Sie falls möglich, auf den Seitenstreifen wechseln, um der Gefahr durch den rückwärtigen Verkehr zu entgehen. Ein großes Risiko besteht bei den hohen Geschwindigkeiten, die auf der Autobahn herrschen, darin, dass nachkommende Fahrzeug, den Unfall nicht erkennen. Nicht selten kommt es zu Folgeunfällen – in einigen Fällen sogar zur Massenkarambolage.
Schalten Sie die Warnblinkanlage an und platzieren Sie das Warndreieck in ausreichender Entfernung. Das Auto darf nur in Richtung der nächsten Leitplanke verlassen werden. Immer wieder kommt es vor, dass eine Person überfahren wird, weil Sie auf der Fahrbahn ist. Sie sollten für das Warndreieck einen größeren Abstand wählen, wenn der Unfallort schwer einsehbar ist, weil er an einer Kurve oder nach einer Bergkuppe liegt. Tragen Sie stets die Warnweste.

Wurden bei einem Unfall auf der Autobahn Personen verletzt, müssen Sie den Notruf anrufen und die Polizei alarmieren. Wenn möglich, leisten Sie Erste Hilfe. Kam es nur zu einem Sachschaden, ist das nicht zwingend notwendig. In jedem Fall sollten Sie den Unfall dokumentieren und Versicherungs- sowie Personendaten austauschen.
Auch der nachfolgende Verkehr sollte einige Verhaltensregeln beachten. Sehen Sie, dass es vor Ihnen zu einem Unfall gekommen ist, sollten Sie Ihre Geschwindigkeit drosseln und per Warnblinkanlage die Fahrer hinter Ihnen auf die Gefahrensituation aufmerksam machen. Wenn möglich fahren Sie langsam an dem Unfallort vorbei, vorausgesetzt, dass keine Unterstützung oder Erste Hilfe von Ihnen notwendig ist.
Sollte sich der Verkehr bereits stauen, ist eine Rettungsgasse zu bilden. Fahrer auf der rechten Spur fahren an den rechten Rand, auf der linken Spur an den linken Rand. Bei drei Spuren muss die Rettungsgasse zwischen der mittleren und der linken Spur gebildet werden, um den Rettungskräften die Durchfahrt zu ermöglichen.
Busunfall auf der Autobahn
Trotz Liberalisierung des Buslinienfernverkehrs scheinen die Unfallzahlen nicht nennenswert zu steigen. Seit 2013 ist es Busunternehmen möglich, ein Fernliniennetz in Konkurrenz zur Deutschen Bahn aufzubauen. Dadurch gibt es fast dreimal so viele Fernbusverbindungen und ein entsprechend höheres Busaufkommen auf Autobahnen. Die Zahl der Unfälle auf der Autobahn blieb seitdem allerdings weitgehend konstant.
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