Haben Sie Verletzungen durch einen Verkehrsunfall erlitten, die einen grundsätzlichen Anspruch auf Schmerzensgeld begründen? Sie können das Schmerzensgeld nach einem Autounfall sodann bei der gegnerischen Haftpflichtversicherung, einer eigenen Unfallversicherung oder gegenüber dem Unfallverursacher geltend machen. Doch Wie lange dauert es, bis man das Schmerzensgeld dann tatsächlich bekommt?
Inhalt dieses Ratgebers
“Wann erhalte ich mein Schmerzensgeld?” – Dauer bis zur Auszahlung

Eine pauschale Antwort auf diese Frage lässt sich unmöglich geben. Kommt es im Zuge eines Auffahrunfalls oder anderen Schadensfällen zu einem Personenschaden, besteht zwar häufig ein Anspruch auf Schmerzensgeld.
Jedoch bedarf es von Seiten der Versicherung einer umfangreichen Prüfung der geltend gemachten Ansprüche anhand ärztlicher Unterlagen, Gutachten und Schmerzensgeldurteilen, anhand derer die Höhe der Schmerzensgeldsumme ermittelt wird.
Gegebenenfalls sind gar weitere Gutachten in Auftrag zu geben, wenn Zweifel an den dargestellten Gründen für den Schmerzensgeldanspruch bestehen.
Je nach Umfang der Verletzungsbilder und Arbeitsbelastung der Versicherer kann diese Prüfung schon einige Monate in Anspruch nehmen. Muss der Anspruch bei zu großer Gegenwehr auf gerichtlichem Wege eingefordert werden, kann sich beim Schmerzensgeld die Dauer bis zur Auszahlung auch schon einmal mehrere Jahre nach hinten verschieben. Für die Anspruchsteller entspinnt sich das Geduldsspiel dann nicht selten zum Krimi.
Grundsätzlich sollten die Versicherungsgesellschaften dabei den Vorgang jedoch nicht unendlich in die Länge ziehen. Daraus kann sich auch für sie wesentliche Nachteile ergeben.

Höhe des Schmerzensgeld beeinflusst Dauer bis zur Auszahlung
Grundsätzlich kann auch die Höhe des geltend gemachten Schmerzensgeldes nach einem Autounfall einen Einfluss darauf haben, wann das Schmerzensgeld ausgezahlt wird.
Damit spielt der erlittene Schaden eine wesentliche Rolle. Während ein erlittenes Schleudertrauma mit grundlegend geringeren Summen entschädigt wird, liegt das Schmerzensgeld bei schweren Verletzungen, Brüchen und Amputationen weit höher.
Generell ist eine Versicherung bei geringeren Summen eher und schneller bereit zur Auszahlung, als bei einem wesentlich höher angesetzten Schmerzensgeld. Die Dauer bis zur Auszahlung kann sich in letzterem Fall schnell durch das Pokern um die tatsächliche Höhe hinziehen.
Wo bleibt das Schmerzensgeld? Dauer der Auszahlung unnötig hinauszögern
Zwar gestaltet sich die Ermittlung und Prüfung der Schadensersatzansprüche aus einem Autounfall mit Personenschaden recht schwierig, das bedeutet jedoch nicht, dass eine Versicherung ungestraft beim Schmerzensgeld die Dauer der Auszahlung unnötig hinauszögern darf.

Verweigert eine Gesellschaft die Zahlung von Schmerzensgeld oder schickt diese immer neue Anpassungen, kann dem Anspruchsteller häufig nur noch der gerichtliche Klageweg wirklich weiterhelfen – oder eine entsprechend sanfte “Drohung” vonseiten eines beauftragten Anwalts.
Durch die Beauftragung von einem Anwalt entstehen dem Geschädigten dabei jedoch weitere Kosten. Kommt es dann tatsächlich zum Gerichtsprozess, in dem festgestellt wird, dass die Versicherung sich der unnötigen Verlängerung der Anspruchsprüfung schuldig machte, kann ihnen der sogenannte Verzugsschaden zusätzlich zum Schmerzensgeld auferlegt werden – sofern der Schmerzensgeldanspruch dem Grunde nach besteht.
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