Die Autos der Moderne haben nicht mehr viel mit den ersten Vehikeln gemein: Zwar ist der Grundaufbau noch immer derselbe, doch die Kraftfahrzeuge heutiger Tage sind mehr Computer auf Rädern, denn einfaches Fortbewegungsmittel. Die technische Aufrüstung und zusätzliche, verstärkende Elemente stellen dabei auch für die Rettungskräfte eine besondere Herausforderung dar, wenn es zum Verkehrsunfall kommt. Für derlei “Computercrashs” gibt es die Rettungskarte für Fahrzeugmodelle. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Inhalt dieses Ratgebers
Was sind Rettungskarten?

Da die Karosserie zunehmend verstärkt wurde und zudem noch mit allerlei Technik und Kabelage versehen, ist es für Rettungskräfte immer schwieriger geworden, Fahrzeuginsassen zu befreien, die zum Beispiel nach einem schweren Auffahrunfall im Wagen eingeklemmt sind.
Um den Einsatzkräften die Arbeit zu erleichtern und zum Beispiel zu verhindern, dass Sie unbeabsichtigt den Airbag auslösen, wurde der Rettungsleitfaden fürs Auto eingeführt. Die Rettungskarte sollte in jedem Fahrzeug für den Ernstfall bereitliegen. Der ADAC empfiehlt den Autofahrers, das Datenblatt hinter die Sonnenblende zu klemmen. Hier können die Rettungskräfte die Karte schnell erreichen.
Welche Informationen enthalten die Rettungsdatenblätter?
In der Rettungskarte sind übersichtliche Abbildungen des entsprechenden Fahrzeugtyps dargeboten. Eingezeichnet finden Sie hier je nach Fahrzeugmodell:
- Karosserieverstärkungen, die vor allem für das hydraulische Schneidwerkzeug der Feuerwehrkräfte eine besondere Herausforderungen darstellen können.
- Airbag, um die genaue Anzahl und Lage der einzelnen Airbags schnell zu ergründen.
- Airbagsteuergerät, über das die Bergungskräfte die Airbags deaktivieren können.
- Gasgenerator und Gasdruckdämpfer, um diesen nicht versehentlich zu beschädigen und so die Explosionsgefahr zu erhöhen.
- Batterie, Kabelage und Hochvolttrennstelle, um die Stromversorgung im Auto abzutrennen und das Stromschlagrisiko zu senken.
- Kraftstofftank, um auch hier keine Schäden zu verursachen bzw. die Brandgefahr zu minimieren.
- Gurtstraffer.
Warum sind Rettungskarten so wichtig?
Ob Audi, VW, BMW: Die Rettungskarte kann Leben retten. Sind Personen nach einem schweren Unfall oder zum Beispiel bei einer Massenkarambolage innnerhalb ihrer Fahrzeuge eingeschlossen, müssen die Rettungskräfte diese oftmals aus dem Kfz schneiden. Hierzu benötigen sie zumeist schweres Gerät – von der Kreissäge bis zur Hydraulikschere.
Verstärkte Karosserieteile, die die Personen in den Fahrzeugen bei einem Unfall schützen sollen, können bei einem ebensolchen zur besonderen Herausforderung werden. Um an den leichter trennbaren Stellen ansetzen zu können, genügt dann der schnelle Blick auf die Rettungskarte und die Einsatzkräfte können an die Arbeit gehen.
Zudem muss vor jedem Einsatz die elektronische Versorgung am Fahrzeug unterbrochen werden. Hierdurch können die Retter Stromschläge vermeiden.
Auch die automatische Auslösung des Airbags kann für eingeschlossene Personen gefährlich werden. Um zu verhindern, dass noch geladene Airbagsysteme auslösen und schwere Verletzungen verursachen, müssen diese vorab deaktiviert werden.
Mehr zur Rettungskette und der Bedeutung der Rettungskarte erfahren Sie im folgenden Video des ADAC:
Besondere Herausforderung E-Auto
Die neuen Elektrofahrzeuge stellen aufgrund der Hochvoltanlagen eine besondere Schwierigkeit für die Retter dar. Ist die Stromversorgung des Fahrzeuges nicht unterbrochen, bevor die Hilfskräfte in die Karosserie schneiden, können starke Stromschläge die Folge sein. Die Gefahr steigt damit auch für die Retter selbst.
In der Rettungskarte im Auto finden sie dann die entsprechenden Hinweise, um die Stromversorgung rechtzeitig zu unterbrechen und Starkstromunfälle zu vermeiden.
Die richtigen Rettungsdatenblätter für Ihr Fahrzeugmodell zum Download finden Sie in der Rettungskarten-Übersicht des ADAC oder beim jeweiligen Hersteller.
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