Laut ADAC muss jeder Autofahrer alle zehn Jahre mit einer Reifenpanne rechnen. Bei Lkw sind Reifenpannen weitaus häufiger und nicht selten finden sich die Überreste der Pannenreifen am Fahrbahnrand der Autobahnen. Kommt es einmal zum Ausnahmefall mit dem Pkw ist guter Rat meist teuer. Zwar haben die meisten Fahrzeuge einen Ersatzreifen an Bord, doch nicht jeder ist ausreichend versiert, wenn es um den Reifenwechsel geht. Besondere Vorsicht gilt bei einer Reifenpanne auf der Autobahn – zum Eigenschutz sollten Sie hier stets den Pannendienst zu Hilfe rufen. Wie Sie richtig reagieren, wenn der Reifen platzt und was Sie beim Reifenwechsel beachten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhalt dieses Ratgebers
Platter Reifen bei voller Fahrt: Ruhe bewahren!

Nicht selten ist ein Reifenplatzer auch bei voller Fahrt gegeben. Ob nun bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn oder im dichten Verkehr der Stadt: Das oberste Gebot bei einem platten Reifen lautet, Ruhe bewahren!
Oftmals erschrecken sich die Fahrer, wenn ein geplatzter Reifen mit einem lauten Knallgeräusch oder aber dem Absacken des Fahrzeugs verbunden ist. Ob nun ein Nagel im Autoreifen der Auslöser war oder aus einem anderen Grund der Reifen geplatzt ist: Was tun? Halten Sie das Lenkrad gut mit beiden Händen fest, um ein Schlingern oder Ausbrechen des Fahrzeuges zu vermeiden. Dies kann andernfall leicht zu einer schwereren Art Unfall führen.
Während bei einer Reifenpanne mit dem Lkw Schlimmerem aufgrund der Doppelbereifung vorgebeugt werden kann, führt das Fehlen eines Reifens beim Auto schnell zu einer instabilen Fahrweise.
Senken Sie die Geschwindigkeit herab und bringen Sie das Auto vorsichtig am Fahrbahnrand zum Stehen.
Schalten Sie bei einer Panne stets die Warnblinkanlage ein, um den nachfolgenden Verkehr auf das Verkehrshindernis, das Ihr Wagen darstellt, aufmerksam zu machen.
Befinden Sie sich nicht auf einem Parkplatz, sondern an einer Hauptverkehrsstraße oder gar auf der Autobahn, müssen Sie die Unfallstelle absichern. Nutzen Sie hierfür das Warndreieck, das Sie vor der Unfallstelle – also hinter Ihrem Fahrzeug in ausreichendem Abstand aufstellen. So vermeiden Sie, dass nachfolgende Fahrer in die Pannenstelle einfahren und einen noch schlimmeren Auffahrunfall verursachen.
Innerorts sollten Sie das Warndreieck mindestens 50 Meter vor der Unfallstelle aufstellen. Außerorts liegt der Mindestabstand bei 100 Metern, auf der Autobahn gar bei 200 Metern. Bei vorangehenden Kurven und Hügeln müssen Sie das Warndreieck vor Kurveneingang bzw. vor der Anhöhe platzieren.
Achten Sie beim Verlassen des Fahrzeuges vor allem jedoch darauf, auf der der Fahrbahn abgewandten Seite auszusteigen. Ziehen Sie ggf. die Warnweste über, um für die anderen Verkehrsteilnehmer sichtbarer zu sein. Alle Fahrzeuginsassen sollten das Auto verlassen und sich zum Beispiel hinter der Leitplanke in Sicherheit begeben.

Reifenpanne auf der Autobahn: Pannendienst informieren!
Auf der Autobahn sollten Sie niemals einen Autoreifen wechseln! Die Gefahr, dass die Unfallstelle übersehen wird und andere Fahrzeuge in die Pannenstelle einfahren, ist zu groß. Eine Selbstgefährdung kann nicht ausgeschlossen werden.
Aus diesem Grund ist es ratsam, einen Abschleppdient anzurufen – oder den Pannendienst. Dieser kann das Pannenfahrzeug zum nächsten Rastplatz schleppen. Hier kann er Ihnen auch beim Reifenwechsel behilflich sein, sollten Sie sich dies selbst nicht zutrauen.
Nach der Reifenpanne den platten Reifen selbst wechseln
Wenn Sie bei Reifenpannen auf den Pannendienst verzichten und den Reifen bei einer Panne selbst wechseln möchten, gibt es zahlreiche Punkte zu beachten:
- Befindet sich ein Ersatzrad in Ihrem Auto? Die meisten Fahrzeuge sind noch immer mit einem vollwertigen Ersatzrad ausgestattet. Haben Sie jedoch nur einen Notlaufreifen an Bord, dürfen Sie mit diesem zumeist maximal 50 km/h fahren und sollten Ihn so bald als möglich gegen einen neuen Reifen austauschen lassen. Befindet sich kein Ersatz im Wageninneren, müssen Sie den Pannendienst verständigen, um den Pannenreifen ersetzen zu lassen.
- Bocken Sie das Fahrzeug mit dem Wagenheber auf und lösen Sie den defekten Reifen.
- Setzen Sie den Ersatzreifen auf und ziehen Sie die Radmuttern mit dem Drehmomentschlüssel fest. Den korrekten Drehmoment können Sie in der Regel der Betriebsanleitung für Ihr Auto entnehmen. Sie sollten den Drehmoment auch spätestens nach 100 Kilometern prüfen.
- Abbocken. Prüfen Sie an der nächsten Tankstelle den Luftdruck des Ersatzreifens. Gute Weiterfahrt!
Wie der Reifenwechsel im Einzelnen funktioniert, erfahren Sie im folgenden Ratgeber-Video:
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